Am 16. April 1988 in Esslingen am Neckar geboren und aufgewachsen in Hattenhofen, einem kleinen Dorf am Fuße der Schwäbischen Alb, habe ich die Gegend schon immer gerne mit dem Fahrrad erkundet. Die erste kleinere Radtour führte mich dann im Alter von 16 Jahren von meinem Heimatdorf nach Köln zum Weltjugendtag (ca. 550 km).
Nach dem Abitur 2007 stand die erste „internationale“ Radtour nach Paris auf dem Programm( ca. 680km).
Diese Tour war sicher eine prägende Erfahrung, bei der ich die Freude am Reisen mit dem Rad so richtig für mich entdeckte. Immer noch schnell genug um ausreichend Strecke zu machen, aber doch langsam genug um Land und Leute, Gerüche, Geräusche und das pulsierende Leben der Straßen in sich aufzunehmen. Eine Art des Reisens, die viel unmittelbarer, viel intensiver ist, als im geschützten, abgeschotteten Raum des eigenen Autos unterwegs zu sein. Hinzu kommt das gute Gefühl, die ganze Strecke am Ende aus eigener Kraft geschafft zu haben.
Neben dem völlig anderen Reisegefühl war es auch dieser sportliche Ehrgeiz, der mich antrieb, immer weitere Strecken zu fahren. So folgte 2009, zwei Jahre nach der Paristour, eine Reise nach Südfrankreich an die Côte d’Azur (1300 km) und 2011 meine bisher längste Tour von Frankfurt an die Nordspitze Norwegens zum Nordkapp (3850km).
Auch diese Tour war ein eindrückliches Erlebnis, zumal es die erste voll autonome Tour inklusive Zelt, Isomatte, Schlafsack und Küchenausrüstung war, so dass ein völlig neues Gefühl von Flexibilität und absoluter Freiheit entstand. Dieses Gefühl klang auch nach der Tour noch eine ganze Zeit nach.
Zurück in Frankfurt, nahm mich dann doch die Bequemlichkeit wieder ein und so entwickelte ich mich neben Studium und Promotion immer mehr zur Couchpotato. Während ich als Jugendlicher noch fast jeden Tag der Woche einem anderen Sport nachging, so ging ich nun nur noch ein Mal pro Woche zum Squash spielen. Auch nach erfolgreichem Abschluss und Einstieg in den Beruf änderte sich hieran nicht viel – aber der Freiheitsdurst blieb. Die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben und einem Hauch von Abenteuer. Und auch der sportliche Ehrgeiz war noch da und ich versuchte ihn mit kleinen Abenteuern beim Klettern oder bei einer Höhlenexpedition zu stillen.
Aber wem einmal der Fahrtwind um die Nase wehte, wird wissen, dass dies nicht ausreichen konnte. Also noch einmal raus aufs Rad. Noch einmal die ganz große Runde drehen. Noch einmal genießen – bevor es dann für lange Zeit in den Beruf geht, den ich bisher auch mit großer Freude ausgeübt habe und den ich im Anschluss hoffentlich auch weiterhin mit Begeisterung ausüben werde.
Aber bis dahin… Auf ins Abenteuer!